Ein Team aus verlorenen Seelen, ein Plot voller Bruchstellen – Thunderbolts will düster, tiefgründig, rebellisch und gleichwohl humorvoll sein, stolpert dabei aber über platte Witze, schreiende Nebenfiguren und seelenlosen Fanservice. Nur Florence Pugh bringt Licht ins düstere Chaos – der Rest? Ein lauter Sturm im leeren Marvel-Karton.
Nur ein paar spontane Schlaglichter nach dem Kinobesuch: „Civil War“ ist leider ziemlich enttäuschend. Auf dem „Papier“ las sich das bestimmt alles super (Drehbuch & Regie Alex Garland), als fertiger Film ist das für mich unausgegoren, öde und uneinnehmend.
Zunächst fällt der unpassende Musikeinsatz negativ auf. Die ausgewählten Songs (nicht der Soundtrack, der ist unauffällig bis wabernd) ist einfach nicht treffsicher und/oder ironisch überhöht genug, um Eindruck zu machen. Verglichen mit (zum Beispiel) Tarantino, der es versteht, Musik effektiv und stimmungsvoll einzusetzen, scheint Garland hier das richtige Gespür zu fehlen. Aber ja, über Geschmack kann man sicher streiten.
Die Dialogregie ist für mich ein weiterer Schwachpunkt. Viele Dialoge erscheinen seltsam unmotiviert oder andernfalls auch zu lakonisch, was es für mich schwer macht, die Charaktere und ihre Motivationen zu verstehen oder gar mit ihnen mitzufühlen. Die Figuren bleiben – mit Ausnahme des Charakters von Kirsten Dunst – flach und uninteressant. Kurze (meistens wirklich kurz!) Nebenrollen sind erratisch eingestreut und tragen dann auch nur wenige Minuten des Films, bevor die Charaktere aus der Story gelöscht werden.
Next: das Pacing des Films. Vorsichtig gesagt schien mir das holprig und unausgewogen – all over the Place. Der Roadtrip stolpert zwischen zu schnell und oft zu langsam, ohne einen gleichmäßigen Rhythmus zu finden. Emotionale Anschlüsse konnte ich nicht finden. Und wenn dann mal eine ungewöhnliche Szenerie irgendwo mitten auf dem Land eingefangen wird, dann müssen die Figuren mich auch noch im Dialog darauf hinweisen!? Wieso vertraut der Film hier nicht seinen Bildern? Show, but tell them anyway?
Dann die Dialoge – echt mühsam. Sie wirken oft total sinnlos und lassen die Charaktere flach und uninteressant erscheinen. Es fehlt einfach an Motivation und Tiefe, was es schwer macht, sich auf die Story einzulassen.
Kurz gesagt: „Civil War“ kriegt’s einfach nicht hin. Zum Glück hat er keine Überlänge …
Es war einmal in den 90er Jahren, in der guten alten Zeit der festgerückten Feindbilder. Steven Seagal war einer der großen Action-Stars, neben Jean-Claude Van Damme und Wesley Snipes, die in ihren Filme vor allem dadurch glänzten, auf stoisch-zynische und „coole“ Art und Weise möglichst viele Knochen zu brechen. Sicher gibt es das heute auch noch, aber warum schmoren dann all die einstmals Großen in der „Direct-to-Video-Hölle“? Weil Knochen brechen mit den filmischen Mitteln von vor 30 Jahren heute einfach nicht mehr reicht. Und wer kann sich schon Steven Seagal in einer Bullet Time Sequenz umringt von unzähligen Feinden vorstellen!? Eben. Egal: haben wir trotzdem hier mit dem Film „Shadow Man – Kurier des Todes“ genau einen dieser Direct-to-Video-Kandidaten vorliegen.
Niemand fickt mit Maaskantje (offizieller Untertitel des Films). Die geschmack- und respektlose fünfköpfige Truppe aus den Niederlanden tritt den Rest Niveau, den „Manta, Manta“, Die Flodders und Werner nicht vernichten konnten, mit Füßen. Also werde ich mich verdammt noch mal anstrengen, ohne die schon vielfach in gefühlt allen Social Networks, Foren und Blogs dieser Welt geposteten Zitate eine Rezension auf die Beine zu stellen …
Was hat der Film eigentlich mit dem Titel zu tun? Wen interessiert das in diesem Fall? Eine flotte Alliteration und unanständige Konnotationen müssen jetzt mal reichen. Fakt ist: Ja, es gibt da ein „Girl“ und die kann mit „Guns“ umgehen, was sie Gary Oldman bereits in der flotten Eröffnungssequenz irgendwo im amerikanischen Nirgendwo zeigt. Warum sie etwas gegen Elvis-Doubles und Gary hat? Das erschließt sich später …
Mal abgesehen von der – einigen vielleicht bekannten – in den 80er Jahren im TV-Nachmittagsprogramm ausgestrahlten Serie „Die Rebellen vom Liang Shan Po“ ist „Der Schatten des Shogun“ meine erste „Old School“ Eastern-Erfahrung, wenn man von neueren Werken wie „Tiger & Dragon“ oder „Hero“ absieht. Und dann gleich mit Sonny Chiba, dem Sonny Chiba, den ich nur durch seinen Auftritt in „Kill Bill“ und durch die Lobeshymnen des Hauptdarstellers Clarence in „True Romance“ kenne („Wer ist Sonny Chiba?“ „Wer Sonny Chiba ist? Er ist… der beste Schauspieler in asiatischen Kampfsportfilmen!“). Ich bin gespannt…