Civil War

Krieg. Krieg ist nicht immer gleich.

Nur ein paar spontane Schlaglichter nach dem Kinobesuch: „Civil War“ ist leider ziemlich enttäuschend. Auf dem „Papier“ las sich das bestimmt alles super (Drehbuch & Regie Alex Garland), als fertiger Film ist das für mich unausgegoren, öde und uneinnehmend.

Zunächst fällt der unpassende Musikeinsatz negativ auf. Die ausgewählten Songs (nicht der Soundtrack, der ist unauffällig bis wabernd) ist einfach nicht treffsicher und/oder ironisch überhöht genug, um Eindruck zu machen. Verglichen mit (zum Beispiel) Tarantino, der es versteht, Musik effektiv und stimmungsvoll einzusetzen, scheint Garland hier das richtige Gespür zu fehlen. Aber ja, über Geschmack kann man sicher streiten.

Die Dialogregie ist für mich ein weiterer Schwachpunkt. Viele Dialoge erscheinen seltsam unmotiviert oder andernfalls auch zu lakonisch, was es für mich schwer macht, die Charaktere und ihre Motivationen zu verstehen oder gar mit ihnen mitzufühlen. Die Figuren bleiben – mit Ausnahme des Charakters von Kirsten Dunst – flach und uninteressant. Kurze (meistens wirklich kurz!) Nebenrollen sind erratisch eingestreut und tragen dann auch nur wenige Minuten des Films, bevor die Charaktere aus der Story gelöscht werden.

Next: das Pacing des Films. Vorsichtig gesagt schien mir das holprig und unausgewogen – all over the Place. Der Roadtrip stolpert zwischen zu schnell und oft zu langsam, ohne einen gleichmäßigen Rhythmus zu finden. Emotionale Anschlüsse konnte ich nicht finden. Und wenn dann mal eine ungewöhnliche Szenerie irgendwo mitten auf dem Land eingefangen wird, dann müssen die Figuren mich auch noch im Dialog darauf hinweisen!? Wieso vertraut der Film hier nicht seinen Bildern? Show, but tell them anyway?

Dann die Dialoge – echt mühsam. Sie wirken oft total sinnlos und lassen die Charaktere flach und uninteressant erscheinen. Es fehlt einfach an Motivation und Tiefe, was es schwer macht, sich auf die Story einzulassen.

Kurz gesagt: „Civil War“ kriegt’s einfach nicht hin. Zum Glück hat er keine Überlänge …

Strange Circus

„Strange Circus“ von Regisseur Sion Sono („Suicide Circle“) ist

„ … ein verwirrender, komplexer Thriller mit surrealistischen Momenten. Gleich zu Beginn wird der Zuschauer mitten in einen Albtraum geworfen, aus dem er sich bis zum Ende des Films nicht mehr befreien wird. Ein Karussell ist zu sehen, und eine Stimme aus dem Off verrät ihm: ‚Keine Angst, ich bin unter einem Schafott geboren.‘“

Nana Rebhan: ARTE

Der Plot, der sich in immer blutigeren Details entwickelt, zeigt eine Geschichte aus Liebe, Vergewaltigung, Gewalt, Sex und Rache.

Guilty of Romance

„Ich bin ein feministischer und grausamer Filmemacher. Ich will gemocht werden, aber ich habe Sehnsüchte von der ganzen Welt gehasst zu werden. Egal was, es ist dasselbe. Ich bin ein perverser Typ.“ So das Selbstbekenntnis des Filmemachers Sion Sono. Mit „Guilty of Romance“ schließt er nach „Love Exposure“ und „Cold Fish“ seine „Hass“-Trilogie ab. Und ist es ein würdiger Abschluss?