In einer solchen Welt leben die vier Brüder aus dem Westerwald und erfreuen uns mit Ihrem spektakulären Alltag.
Hinter den Stahltüren der schon vom Vater gegründeten Kfz-Verwertung passieren Dinge, von denen sich der Normalbürger zuvor keine Vorstellung machen konnte. Da wäre zum einen der Kopf der Crew, Peter Ludolf (Spitzname: „Peterchen„): Mit seinen geschätzten 180 Kilo Lebendgewicht verwaltet er die ca. vier Millionen Autoteile des Schrotthandels ohne EDV oder Regal-Lager. Er ist der vermutlich erste und letzte Vertreter des „Haufenprinzips“. Dies als Prinzip zu bezeichnen, erscheint dem Neuling zunächst als blanker Hohn, da man dann auch den Blätterhaufen, der im Garten durch den Herbstwind entstand, als „nach dem Haufenprinzip“ angeordnet bezeichnen könnte. Genauer betrachtet aber scheint das „Gehirn“ der Firma wirklich den Standort jedes einzelnen Teils mehr oder weniger genau in den Haufen aufzeigen zu können. So zieht das Peterchen also so 2-3 mal pro Folge los, um den Wünschen der Kunden nachzukommen, allerdings nicht ohne schon ab dem ersten Schritt so schwer wie eine Dampfmaschine knapp vor der Explosion zu atmen.Um der Schönheit und vor allem der, wie er sie bezeichnet, „Romantik seines Lebens und der wunderschön angeordneten Autoteile“, Ausdruck zu verleihen, hat er stets ein fröhliches, aber nicht annähernd allgemein bekanntes Lied auf den Lippen.

Den zweiten unverwechselbaren Charakter stellt „Günther“ dar. Anscheinend vom Leben gezeichnet – wie in manchen Folgen durchblitzt – ist er der Mann fürs Grobe. Mit nahezu unbändiger Fröhlichkeit begrüßt er die potentiellen Kunden mit dem unverkennbaren „Ludolf. Guten …“, um dann die Anfrage direkt an Peterchen einen Sitzplatz weiter durchzuleiten. Hierfür muss er diesen allerdings häufig von seiner Lieblingsbeschäftigung, dem „Relaxen“, abbringen – ein von „eingeschlafen“ nicht zu unterscheidender Zustand. Was zu so lustigen Aktionen führt wie der, dass Peter nach jeder gegebenen Antwort sofort weiterschläft und beim Wecken 10 Sekunden später den gesamten Sachstand erneut geschildert bekommen muss. Günterchen sieht seine Hauptaufgabe ansonsten darin, die stabile Stahltür für seine anderen Brüder zu öffnen, um sie mal wieder zu einer ihrer unzähligen Exkursionen zu entlassen. Da er aber nicht von Kaffee und Zigaretten lassen kann, bleibt er immer wie ein alter grauer Wachhund auf dem Schrottplatz zurück und freut sich, endlich einmal seine „verdiente Ruhe“ zu bekommen.
Der dritte Charakter ist der Minipli tragende Uwe. Seine Hauptaufgabe besteht darin, den jüngsten Ludolf – „Manni“ – zu tyrannisieren, um sich anschließend wieder mit ihm tolle Aktionen und Performances auszudenken wie z. B. ein „Contest Fiat gegen Jaguar ohne Flüssigkeiten“, „Crashtest für einen Ford Ka“ oder „Ausbau eines alten T-Modells zum professionellen Leichenwagen“. Gelegentlich mal einen „Cordflügel“ (die nennen das wirklich so!) auszubeulen gehört ebenso zu seinem Repertoire wie einen (Achtung!) „Fiat Schpieder“ zu fahren.

Der letze im Bunde ist „Mampfrett“ oder auch „Männi“, der in Wirklichkeit natürlich Manfred heißt. Offensichtlich stellt der Name aber eine scheinbar unüberwindbare Hürde für die anderen Drei dar. Er ist das Nesthäkchen, immer voll in Action und durchaus arbeitswillig. Ohne ihn im Team könnte keine Aktion der Ludolfs steigen, was aber Uwe nie auch nur annähernd zu würdigen weiß. Wenn es Manni mal wieder zu bunt wird, projiziert er seine Brüder einfach auf drei Gartenzwerge, liest diesen die Leviten und kehrt danach wieder in seinen absolut problemfreien Alltag voller Abenteuer zurück.
Diese vier Brüder geben uns also nun einen Einblick in Ihren Alltag, der trotz seiner zunächst langweilig scheinenden Inhalte eine sehr große Anziehungskraft auf den männlichen Teil der Bevölkerung auszuüben scheint. Auto-Infos in Hülle und Fülle, Aktionen, die der gute deutsche Autofahrer seinem „besten Stück“ nie zumuten würde und vor allem die unglaubliche Leichtigkeit des Lebens, die uns die Jungs vermitteln, sind Balsam für die geschundene Seele. Frauen werden zumeist alleine schon dadurch abgeschreckt, dass die Jungs auch ohne in Ihrem „Büro“ zu sitzen, anwesend zu sein scheinen, da hinter ihrem Sitzplatz eine wunderbare Silhouette aus Fett, Altöl, Dreck und abgerubbelter 50er Jahre Tapete Ihre Positionen markiert.
Fazit
Kann man gesehen haben! Allerdings nur, wenn man entweder absolut nicht genug bekommen kann oder die Jungs noch nie gesehen hat. Denn außer den Folgen, die haargenau so bei DMAX liefen, findet sich leider absolut gar nichts auf den drei DVDs.