Guilty of Romance

Belle de Shibuya

Es gibt da eine Szene, ganz am Ende von „Guilty of Romance“, da gefällt mir die Selbstreferenz des Films: Die Kommissarin rennt mit zwei prall gefüllten Müllbeuteln vergeblich dem Müllwagen hinterher. Solange, bis sie nicht mehr weiß, wo sie ist und sich buchstäblich verloren hat. Manchmal laufen wir einem Ziel hinterher, erreichen es nicht, verlieren es aus den Augen und uns gleich mit. Genauso ging es mir mit „Guilty of Romance“.

Der Film hat mich unheimlich schnell verloren und ich habe ebenso rasch aufgegeben, ihn wieder einzuholen. Ich habe verstanden, dass es keinen Sinn machen würde, weiter hinter dem „Dahinter“, der Bedeutung in all dem verquasten Schmarrn, den ich mir 140 Minuten angeschaut habe, zu suchen.

Ich sag‘ wie es ist: Der Film macht keinen Spaß, ist über-stilisiert (ich finde die Farbenspiele einfach schrecklich anzuschauen, darüber hinaus kann ich in dem bunten Geflirr keine leitenden Signalfarben lesen), die Darsteller agieren überdreht und laut, die recht häufigen Sexszenen wirken verschämt, konventionell gespielt und inszeniert (you might check „Ken Park“) und ja, ich habe die Story nicht verstanden.

Die Hauptfiguren sind mit wenigen Ausnahmen schablonenhafte Borderline-Charaktere oder gierige Fieslinge, die mindestens unsympathisch, im Extremfall unerträglich in ihrer Art sind, mir durch zu viele Wiederholungen mit dem Dampfhammer klar machen zu wollen, dass diese Geste, diese Szene jetzt wichtig ist. 

In einer Kritik lese ich da dann aber doch, dass der Film durchaus „höherer Blödsinn“ sein könnte(Quelle: FAZ – Paywall). Erkenne ich hier, dass es noch andere Menschen gibt, die mit „Guilty of Romance“ nichts anfangen können? Im Lexikon des Internationalen Films hingegen konstatiert man laut Wikipedia, der Film sei „ein furioser Mix aus wüster Trash-Exploitation, Melodram und theoretischem Essay, der auf den Spuren von Georges Bataille die Überschreitung gesellschaftlicher Grenzen als subversiv-befreienden Akt feiert.“ Well …

Fazit:
Mein Fazit: Ich weiß nicht, was ich über diesen Film schreiben soll. Ich will ihn nicht verreißen, aber ich kann einfach nichts mit „Guilty of Romance“ anfangen. Noch nicht mal schockiert bin ich, dafür ist er zu lang (und langweilig). Sollen es andere versuchen, denn ich bin sicher, dass es viele Menschen gibt, die dem penetranten Andienen an das „Schloss“ (Kafka lässt grüßen) etwas abgewinnen können. Ich nicht, sorry.